Die Staustunden haben 2017 erneut zugenommen. 25’853 Staustunden wurden auf Schweizer Nationalstrassen im letzten Jahr registriert. Dies entspricht einer Verdoppelung gegenüber 2009. Die vom Bundesamt für Statistik kommunizierten Zahlen sind eindeutig und Ausbauprogramme laufen. Wie aber im täglichen Verkehr solche Staus umgehen? Anders als in der Schweiz, nutzen französische Autofahrer die intelligente und kostenlose Navigationslösung „Waze“ sehr intensiv und können so viele Staus umfahren. Herr und Frau Schweizer setzt lieber traditionell auf Verkehrshinweise von SRF und Visasuisse und steht im Stau.
Mit dem Handy vor der Fahrt in Echtzeit über einen Stau informiert sein und sofort über eine Ausweichroute zum Ziel geführt werden, sofern diese einen Vorteil bietet? Die ursprünglich in Israel entwickelte Navigationsapp „Waze“ ermöglicht dies. In Frankreich wird diese kostenlose App für Smartphones des Betriebssystems iOS oder Android sehr intensiv genutzt.

Französische Autofahrer informieren sich damit gegenseitig über Pannenfahrzeuge am Strassenrad, Baustellen, Verkehrskontrollen. Das System erkennt über die App durch jedes mitlaufende Handy eines jeden Nutzers in Echtzeit sofort einen Stau. Wo sinnvoll und möglich, berechnet die App automatisch für alle anderen Nutzer von Waze eine Ausweichroute. Diese kostenlose Navigations-App ist jedem handelsüblichen Navi in Sachen Echtzeitinformationen überlegen und auch Google Maps kann ihr das Wasser nicht reichen. Die Qualität der Echtzeit-Verkehrsinformation steigt kontinuierlich mit jedem Nutzer.
Stau umfahren statt im Stau stehen
Würde das für die Verkehrsinfo zuständige Schweizer Radio diese Verkehrsapp in der Schweiz medial aktiv propagieren, würde dies der App mit Sicherheit zum Durchbruch verhelfen. Waze wird aber in der Schweiz wohl aus politischen Gründen nicht propagiert, da dadurch auch Verkehrskontrollen der Polizei von Nutzer zu Nutzer gemeldet und Staus durch das Befahren von Umgehungsstrassen vermieden werden könnten.

Geringer Datenverbrauch, Echtzeitinfos bei jeder Fahrt
Bei Waze muss nicht zwingend bei jeder Fahrt von Hand programmiert werden. Alleine das passive Mitlaufen lassen der App auf dem Smartphone im Auto führt dazu, dass alle anderen Nutzer automatisch von der Verkehrsinformation profitieren und die Verkehrsprognosen für jeden Strassenabschnitt werden laufend verbessert. Regelmässige Nutzer von Waze schätzen diesen Service und starten auf ihrem Smartphone den elektronischen Begleiter vor jeder Fahrt. Der Datenverbrauch ist zudem sehr bescheiden.
0 Kommentare zu “Staustunden nehmen zu – wann setzen Schweizer auf smarte und intelligente Hilfsmittel?”