Autosense zieht sich aus dem Privatkundengeschäft zurück und lässt treue Nutzer ratlos zurück

Die Autosense App für Privatkunden wird per Ende 2025 eingestellt. Was als innovatives Digitalangebot für Autofahrerinnen und Autofahrer gestartet ist, endet für viele langjährige Nutzerinnen und Nutzer ernüchternd. Der in die Privatfahrzeuge eingebaute Adapter wird per Ende Jahr zu Elektroschrott. Der Strategiewechsel hin zu Flottenlösungen und Elektromobilität mag aus Unternehmenssicht nachvollziehbar sein. Für Privatkunden bedeutet er vor allem eines: Sie stehen im Regen.

Strategischer Fokuswechsel bei Autosense

Autosense richtet sich künftig konsequent auf Lösungen für Flottenfahrzeuge sowie auf das einfache Laden von Elektrofahrzeugen aus. In diesem Zusammenhang wird die Autosense App für Privatkunden per 31. Dezember 2025 eingestellt. Ab diesem Datum zeichnet der bisher eingesetzte Adapter keine Fahr- oder Fahrzeugdaten mehr auf. Das in den Autos von Privatkunden verbaute Gerät wird vollständig deaktiviert.

Das Unternehmen bedankt sich bei seinen Nutzerinnen und Nutzern für das Vertrauen der vergangenen Jahre und spricht von einer gemeinsamen Reise. Diese Worte klingen freundlich, können aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass ein über Jahre genutzter Service ersatzlos verschwindet.

Was passiert mit Daten und Accounts

Bis Ende 2025 bleibt die App grundsätzlich in Betrieb. Für Kundinnen und Kunden mit einem über AMAG erstellten Konto gilt jedoch eine frühere Frist. Sie mussten ihr Konto bis spätestens 30. November 2025 in die AMAG App übertragen. Diese Accounts wurden schon per 1. Dezember 2025 deaktiviert.

Nicht AMAG Kundinnen und Kunden können nach dem 1. Januar 2026 für kurze Zeit noch auf die App zugreifen, um Daten wie das Fahrtenbuch zu exportieren. Neue Daten werden ab diesem Zeitpunkt keine mehr erfasst. Mitte Januar wird der Zugang zur Autosense App für Privatkunden vollständig deaktiviert. Ende Januar werden sämtliche mit dem Account verknüpften persönlichen Daten gelöscht.

Der Adapter wird Elektroschrott

Der physische Adapter kann bis Ende Dezember 2025 normal verwendet werden. Ab Januar 2026 sendet er keine Daten mehr. Allenfalls noch gespeicherte Informationen wie die letzte Fahrt können keiner Person mehr zugeordnet werden. Laut Autosense kann das Gerät deshalb bedenkenlos als Elektroschrott entsorgt werden.

Enttäuschung bei langjährigen Nutzerinnen und Nutzern

Gerade für langjährige Privatkunden hinterlässt dieser Schritt einen bitteren Nachgeschmack. Viele haben die App täglich genutzt, Fahrtenbücher geführt, Fahrzeuge analysiert und sich bewusst für dieses System entschieden. Ein echtes Ersatzangebot für Privatpersonen gibt es nicht. Der Wechsel in eine andere App bedeutet Datenmigration, neue Hardware und erneute Kosten.

Dass treue Kundinnen und Kunden letztlich auf eine kurze Exportfrist und den Hinweis zur Entsorgung der eigenen Hardware reduziert werden, wirkt wenig wertschätzend. Der Rückzug aus dem Privatkundengeschäft ist klar kommuniziert, lässt aber die Frage offen, warum für diese Nutzergruppe keine nachhaltigere Übergangslösung gefunden wurde.

Ein leiser Abschied von einem einst beliebten Schweizer Dienst

Autosense war für viele ein Beispiel dafür, wie Digitalisierung im Alltag funktionieren kann. Der nun vollzogene Strategiewechsel markiert das Ende dieses Kapitels. Für Flotten und Unternehmen mag die Zukunft von Autosense weiterhin spannend sein. Für Privatkundinnen und Privatkunden bleibt vor allem Enttäuschung und das Gefühl, dass ihre jahrelange Loyalität kaum Gewicht hatte.